FoxP2
Kunst-am-Bau: Wettbewerbsbeitrag für die Humboldt-Universität Berlin
Im Rahmen eines offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerbs entstand ein Entwurf für die Fassadengestaltung des neuen Nordflügels der Humboldt-Universität Berlin. Der Vorschlag greift grundlegende Fragen gesellschaftlicher Selbstverständigung auf visueller Ebene auf. Ausgangspunkt ist die namensgebende Gensequenz FOXP2 auf dem siebten Chromosom, die bei Mensch wie Tier mit Lautäusserung und Sprachbildung assoziiert ist.
Die Umsetzung an der Stirnseite des modernen Baukörpers ist streng gegliedert und von einer klaren, beinahe typografischen Sprache geprägt. Sie macht die verborgene Struktur der Fassade erfahrbar und nimmt deren Vertikalität auf, ohne sie zu überlagern. Zugleich tritt das Werk in einen ruhigen Dialog mit dem historischen Gebäudeteil, dem tönernen Tor von Sanchi und dem angrenzenden Gleditschienhain.
Im Zentrum kulminieren zwei konvexe Flächen in einem engen, berührenden Moment – ein visuelles Echo auf genetische Kopplung, Begegnung und jene stille Verwandlung, die Leben formt.
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Algorithmische Farbsetzung
Die Farbgebung wurde mittels einer algorithmischen Analyse des Gens berechnet. Die Nukleinsäurebausteine (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin) wurden in einen mehrdimensionalen Farbraum übersetzt. Jeder Basentyp erhielt eine eigene farbmetrische Position, sodass sich durch Sequenzanalysen ein dynamisches Muster ergab.
Durch Verdichtung dieser farbcodierten Daten entstanden prägnante Gruppen dominanter Farbzentren – ein autonomes Farbsystem zwischen genetischer Systematik und sinnlicher Setzung. Dieses System bildete die Grundlage für die gestalterische Komposition des Werks.
Kurzbeschreibung
Der Entwurf greift grundlegende Fragen gesellschaftlicher Selbstverständigung auf visueller Ebene auf. Ausgangspunkt ist die namensgebende Gensequenz FOXP2 auf dem siebten Chromosom, die bei Mensch wie Tier mit Lautäußerung und Sprachbildung assoziiert ist.
Die Umsetzung an der Stirnseite des modernen Nordflügels ist streng gegliedert und von einer klaren, beinahe typografischen Sprache geprägt. Sie macht die verborgene Struktur der Fassade erfahrbar und nimmt deren Vertikalität auf, ohne sie zu überlagern.
Zugleich tritt das Werk in einen ruhigen Dialog mit dem historischen Gebäudeteil, dem tönernen Tor von Sanchi und dem angrenzenden Gleditschienhain.
Im Zentrum kulminieren zwei konvexe Flächen in einem engen, berührenden Moment – ein visuelles Echo auf genetische Kopplung, Begegnung und jene stille Verwandlung, die Leben formt.
Die Farbgebung wurde mittels einer algorithmischen Analyse des Gens berechnet. Die Nukleinsäurebausteine (A, T, G, C) wurden in einen mehrdimensionalen Farbraum übersetzt und zu einer prägnanten Gruppe dominanter Farbzentren verdichtet — zu einem autonomen Farbsystem zwischen Systematik und sinnlicher Setzung.
Obwohl der Entwurf im Wettbewerb nicht zur Realisierung ausgewählt wurde, bleibt die Arbeit als eigenständiges künstlerisches Statement bestehen – als visuelle Annäherung an das Unsichtbare, das uns verbindet.
Auszug aus Protokoll der Offener, einphasiger Kunst-am-Bau-Wettbewerb 2 Anhang Preisgerichtssitzung Humboldt Forum - zeitgenössische Fassade am Nordgiebel:
Der Kunst-am-Bau-Wettbewerb wird als offener, einphasiger anonymer Wettbewerb gemäß den Verbindlichen Vorgaben für Kunst am Bau (BMWSB 2024) und in Anlehnung an die Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) durchgeführt.
Zugelassen zum Wettbewerb sind professionelle Künstler/-gruppen weltweit. Die Zulassungsberechtigung sowie die Erklärungen zur VG-Bildkunst und zum Russlandbezug werden nach Abschluss des Wettbewerbs geprüft. Die Zuerkennung von Preisen und Anerkennungen erfolgt unter dem Vorbehalt der Teilnahmeberechtigung.
Tarnzahl: 1458 / Kennziffer: 391742 / Künstler: Marco Spitzbarth

2025 | OpenHouse25
Marco Spitzbarth zeigt aktuelle Arbeiten seines „künstlerischen Labors“ und lädt Besucher:innen abseits der Führungen ein, Teil seines Schaffensraums zu werden.

2025 | Einsichten25
Über 220 Mitglieder der Visarte Zürich zeigen ihre aktuellen Werke an der diesjährigen Jahresausstellung.

2025 | Subroutines
Subroutines transforms algorithmic decision-making into visual form. Each print captures an environment shaped by countless micro-choices — and by a colored “agent”. Like in life, a single anomaly can ripple outward, rewriting the system it inhabits.

2025 | FoxP2
Offener, einphasiger Kunst-am-Bau-Wettbewerb, Humboldt Forum - zeitgenössische Fassade am Nordgiebel

2025 | Sun Never Born
A meditation on the threshold between nature and synthesis—where the promise of a sun, yet to rise, lingers in the quiet code of creation.

2025 | Resonate Tissue
An immersive installation that explores the interplay between organic forms and digital echoes. By merging tactile materials with sensor-driven feedback, “Resonate Tissue” invites viewers to reflect on the fluid boundaries between the physical body and technological resonance, underscoring our evolving relationship with the living and the virtual.

2025 | WeDoDraw
Explore the Hidden Narrative A drawing is never just a drawing. It’s a map. A signal. A story unfolding stroke by stroke. On wedodraw.com, algorithms reveal patterns. You create, watch, and discover.

2024 | Mobile Resistance
The work transforms rigid reinforcing bars into mobile sculptures that traverse the urban space and challenge physical and metaphorical barriers through their precarious, adaptable presence.

2023 | Op3nDays
A series of talks and demonstrations organized to highlight the integration of “wedodraw” with a GRBL-driven machine. The event showcased creative drawing workflows, bridging open-source technology and artistic experimentation in a live, interactive setting.

2018 | TC 18
Transcultural Collaboration: "Tanhua": A Tribute to the Global Workforce / "Mass Prey": The Abyss of Desire

2006 | Burnout
a 72-hour, sleepless performance in which I lived within a transparent polycarbonate box under constant public and online surveillance.